Geschichte

 

 

 

 

 Ein kleiner geschichtlicher Abriss unserer Heimatstadt Weißenfels

Die heute ca. 30.000 Einwohner zählende Stadt ist die größte im Burgenlandkreis.

Bis 2007 war Weissenfels Kreisstadt im Landkreis Weißenfels. Durch Zwangseingemeindung in den Burgenlandkreis verlor unsere Stadt den Kreisstadtstatus. Sie war eine der ältesten Kreisstädte Deutschlands überhaupt und bereits im Jahre 1932 einmal die Kreisstadt für Naumburg. Das, was noch nicht einmal die DDR geschafft hatte, wurde von der heutigen Landesregierung vollbracht: einen über Jahrhunderte währenden Kreisstatus zu zerstören.

 

Luftaufnahme von Weissenfels 2005. Es sind de Neustadt, Altstadt (Bildmitte mit Schloss) und Weissenfels Ost zu sehen.

Luftbild: Mit freundlicher Genehmigung Herr Hoffmann (http://www.luftbild-laden.de/)

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1185 gründete Otto der Reiche Markgraf von Meißen Weißenfels.

Der Name leitet sich vom Weißen Felsen ab, der oberhalb von Weißenfels liegt. Die Stadt war lange unter Wettiner Herrschaft und auch durch Erbfolgen einer von 4 Thüringer Kreisen. Von 1548 bis 1553 war unsere Stadt sächsischer Fürstensitz. Kein Geringerer als Herzog August hatte hier sein Residenzsitz. Der spätere Kurfürst zog 1553 nach Dresden um. In der Blütezeit von 1656 (1680 zog der erste Herzog ins noch nicht vollendete Schloss ein) bis 1746 war Weißenfels Residenz des Herzogtums Sachsen-Weissenfels. Da der letzte Herzog Johann Adolf II bei seinen Tod keine Nachkommen hatte, endete das Herzogtum unspektakulär.

 

Erblande des Herzogtums Sachsen-Weißenfels

 

 

Prinz August, der zweitälteste Sohn des Kurfürsten, zu diesem Zeitpunkt bereits Administrator des Erzstiftes Magdeburg, erhielt aus dem Thüringer Kreis die Ämter Weißenfels (mit den Städten Weißenfels und Langendorf ), Freyburg (mit der Stadt Freyburg und dem Schloss Neuenburg ), Sachsenburg (mit der Stadt Sachsenburg ), Sangerhausen (mit Pölsfeld sowie Stadt und Schloss Sangerhausen ), Eckartsberga (mit den Städten Eckartsberga und Bad Bibra ) und Weißensee (mit der Stadt Weißensee und der Runneburg ) sowie das Kreisamt Langensalza (mit der Stadt Langensalza und dem Schloss Dryburg ) „samt allen Gefällen, Ein- und Zugehörungen an Mannschaft, Zinsen, Forwergen, Aeckern, Wiesen, Steuern, Diensten, Gehöltzen, Mühlen, Schäfferreyen, Seen, Teichen, Fischerreyen, Gerichten, Wildpahnen, Zöllen, Geleiten, Bergwerken, Landes-Fürstlicher Obrigkeit und andern Herrlichkeiten“.

 

 

 Das Schloss Neu Augustusburg wurde in der Zeit von 1660 bis 1692 erbaut. Es ist eine der größten frühbarocken Schlossanlagen in Mitteldeutschland.. An der Orgel der Schlosskirche spielten Berühmtheiten wie Händel und Bach. Weitere aus Weissenfels stammende berühmte Personen sind der Komponist Heinrich Schütz oder der Dichter von Hardenberg genannt Novalis.

Im Geleitshaus wurde der Schwedenkönig Gustav Adolf II nach dessen Tod bei der Schlacht von Lützen seziert und aufgebart. Ein Blutfleck davon ist noch heute zu sehen. 

Ein weiterer großer Sohn vom Weissenfels ist Johann Friedrich Ladegast. Der 1905 in Weissenfels verstorbene Orgelbauer war einer der größten seiner Zeit.

Die Fotos zeigen Ladegastorgeln, links in Schulpforta bei Bad Kösen und rechts in der St. Marien Kirche in Weissenfels

 

 

   
  Foto: Torsten Biel    

 

 

1857 baute Ladegast seine erste dreimanualige Orgel mit 34 Registern für die Kirche der Landesschule Schulpforte. Der zweite große Auftrag seines Lebens war der Bau der Orgel in der Leipziger Nikolaikirche, die am 16. November 1862 eingeweiht wurde. Zur Vorbereitung dieses Projekts unternahm er eine Studienreise nach Süddeutschland und Frankreich. In den nächsten beiden Jahren errichtete er eine dreimanualige Orgel in seiner Heimatstadt Weißenfels und eine 39registrige für die Stadtkirche in Wittenberg. Zahlreiche kleinere Instrumente baute er für die Dörfer seiner Umgebung sowie Görlitz und der Pfalz. Ladegast erhielt sogar Aufträge aus Lettland und Moskau. Eine weitere Ladegast-Orgel wurde mit der Leipziger Paulinerkirche auf Befehl Walter Ulbrichts am 30. Mai 1968 gesprengt.

 

Weißenfels um 1650, Kupferstich von Matthäus Merian1647
 
 
 

Nach 1871 begann die industrielle Schuhfertigung. Zu Hauptzeiten arbeiteten ca. 5.000 Menschen im größten Schuhkombinat der DDR. „Banner des Friedens“ wurde zum Inbegriff für DDR-Schuhproduktion. 75% der Schuhe für die DDR wurden hier hergestellt. Nach 1990 sind fast alle industriellen Arbeitsplätze weggefallen. Die Schuhindustrie ist heute gleich Null.

 

Größte Arbeitgeber sind heute der Schlachthof Tönnies (Toasty`s) der Milchhof Frischli (Leckermäulchen) oder die Großbäckerei Kamps (Golden Toast) nicht zu vergessen die Bundeswehr mit dem Sanitätsbataillon.

Partnerstädte sind seit 1990 Kornwestheim (damals auch Schuhindustrie Salamander) und seit 1995 das slowakische Komarno.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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