Stadtbummel

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ein Ortsteil von Calbe ist Gottesgnaden

Der Name leitet sich aus dem um 1131 gegründeten Stift Gratia Dei (Gnade Gottes) ab. Hier verbrachte ich als Kind viel Zeit, da meine Oma Minna bzw natürlich meine Mutter dorther stammt. Durch den Neubau der Schleuse Calbe wurde Gottesgnaden von Halbinsel zur Insel.

Zu erreichen ist es zum einen über Tippelskirchen,  die Saalebrücke

 

 
Kaiser-Wilhelm-Brücke   Saale-Brücke

 

   Neue Saale-Brücke

und Schwarz (Stadtteil von Calbe)  über die Buschbreite  nach Gottesgnaden

Wenn man die Brücke der Schleuse überquert hat, hat man es geschafft.

 

Links-Warten auf Schiffe

Rechts-Winterhochwasser

 

Man kann auch Gottesgnaden über eine Fähre erreichen

Die Gierfähre Gottesgnaden

Zu DDR-Zeiten waren Schaumfangnetze an der Seite angebracht um die vom Wehr erzeugten Schaumkronen abzufangen, die wahrscheinlich von in die Saale abgelassenen Abwässer der Industriebetriebe erzeugt wurden. Bei Hochwasser wurde man mit dem  "Wackelkahn" übergesetzt solange es ging. Oh, erinnert mich nicht daran! Ich habe mir jedesmal fast in die Hose gemacht vor Angst. Im Winter war die Fährhütte mit Kohleofen beheizt und wir durften uns als Kinder darin aufwärmen. Ich erinnere mich noch an Fährmann Engler.

 

Da wir oft mit dem Fahrrad unterwegs waren, war es Pflicht, an dieser Ecke zu Klingeln. Ich kann mich nicht erinnern, daß es jemals einen Zusammenstoß gegeben hatte. Links stand früher die Dorfweide mit umbauter Holzbank die es heute leider nicht mehr gibt. Rechts hatte "Tante" Marie gewohnt.
Das Wohnhaus von Minna. Leider ist es nur noch zu erahnen, wie es mal früher hier aussah. Das Dach und das Haus selber sind noch Original (Lehmbau), wird aber nur noch als Garage genutzt. Früher war kein Zaun sondern eine solide Steinmauer, Stallungen mit kleiner Motorradgarage und Waschhaus die Grunstücksgrenze. Auf dem Vorplatz stand ein Brunnen und die Hühner und Enten liefen frei herum und wußten am Abend wo sie hingehörten.
Dieses Foto entstand ca. 1975. Großes Treffen bei Minna als Onkel Menni mit Familie aus Düsseldorf zu Besuch waren. Zu erkennen sind im Hintergrund das Dach vom Haus. Rechts die Mauer von den Stallungen, daneben die Holzgarage und ganz links das Waschhaus.

 

Mit meinem Cousin Michael verbrachte ich viele Tage und Wochen, vor allen in den Sommerferien bei Minna in Gottesgnaden. Der Park bzw. der Friedhof hatte es uns dabei immer besonders angetan. Schön für Schauergeschichten.

 

Ein Kleinod ist der heutige Park. Man könnte dort auch Märchen drehen. Die seit kurzen renovierte Kirche Mariae-und Johannis (Evangelistae) ist das einzig übrig gebliebene Gebäude vom ehemaligs bedeutendem Prämonstratenser-Stiftes "Gratia Dei" Gottesgnaden. Rechts zu sehen ist das Kriegerdenkmal für die 11 gefallenden Gottesgnadener des 1 Weltkrieges, das anläßlich des 720. Jahrestages der Kirchweihe im Jahre 1927 errichtet wurde.

 

Noch ein kurzer Blick zurück, bevor es weiter geht

 

 

 

Zurück geht es nach Calbe zu einer kleinen Stadtrundfahrt.

Kartenarbeit anno ca. 1930

Von Gottesgnaden erreicht man über die Schleuse den Stadtteil Schwarz

Hier ist Uwes Oma Minna geboren und seine Mutter hatte hier ihre erste Arbeit als Hausmädchen.

Im hintere Haus in der Bildmitte war Uwes Mutter Hausmädchen

Bevor es weiter nach Calbe geht, ein kurzer Abstecher nach Norderney. Nicht das Norderney in der Nordsee, nein ein ehemaliger Calbenser der hier eine Kiesgrube besass nannte dieses kleine idyllisch gelegende Stück Erde so. Wahrscheinlich durch Erinnerungen an Aufenthalte im Nordseebad.  

Hier verbrachte ich jeden Sommer meiner Kindheit.

Heute ist der See kein Badesee mehr. Das ganze Ufer ist verschilft und verkrautet. Der Steg mit den 3-4 m hohen Sprungturm (Ansichtssache) ist genauso verschwunden wie die Schwimmbalken der Schwimmen/Nichtschwimmer Begrenzung.

 

 

Links der See heute. Der Wasserstand ist heute höher. Rechts die ehemalige Gaststätte (heute Anglerverein Schwarz). Mein Onkel und Tante hatte hier einige Jahre die Wirtschaft betrieben.

Als letzter Bungalow stand damals der der Angler aus der Wolldeckenfabrik (Arbeitsstelle meiner Eltern). Seit der Wende gibt es die WODAK (Wolldeckenfabrik) nicht mehr und das Anwesen verfällt. Eine gute Seele kümmert sich auch heute um das Rasen mähen...

Früher sah es hier so aus: links - ich und mein Cousin Lutz ca. 1972 und rechts der Ist-Zustand 2010

 

 

Noch ein Blick vom gegenüberliegenden Ufer (Anglersteg Ihlo). Eigentlich für uns verboten gewesen, aber....

Weiter nach Calbe.

Über Ortsteil Tippelskirchen geht es mit Schwung den Brückenberg hinauf.

 

 

Früher zu Zeiten der Kaiser-Willhelm-Brücke war die Saaleüberfahrt quer zur Saale über den Fährweg. Mit dem Bau der neuen Brücke der Freunschaft nach 1945 wurde die Zufahrt neu gebaut. Die alten Widerlager der Brücke sind heute noch zu sehen.

Karte von ca. 1930, Jemand hatte den neuen Verlauf des Brückenzufaht nach 1945 eingezeichnet.

 

 

Willkommen in der aktuell 1074jährigen Stadt Calbe/Saale

Nach dem Brückenberg scharf rechts einbiegen und man ist in der Nienburger Strasse

 

Die Nienburgerstrasse endet im Lindendreieck. Von hier aus gehen die Berburger, Arnstedtstrasse sowie der Brumbyer Weg ab
   
 Das Lindendreieck war damals in der Fahrbahnmitte mit Häuser bebaut.

 

Foto der Blickrichtung ca.1930 mit Förderturm (Schacht) und 2010

Weiter in der Arnstedtstrasse. Die Arnstedtstrasse (der Name leitet sich nicht von der der Stadt Arnstadt im Thüringen sondern vom Ehrenbürger der Stadt Calbe, Regierungspräsident von Arnstedt, verliehen 1899 ab.

 

 

In Höhe der Feuerwache Calbe geht ein kleiner Abstecher in die Feldstrasse. Dort stand bis 1983 eines von 3 Silhuettenwahrzeichen von Calbe. Der Wasserturm.

Kartenansicht

 

Zur Geschichte des Turmes wäre

zu sagen: Zwischen 1894 und

1896 wurde er für 300 000 Reichsmark

erbaut und diente bis 1972

zur Wasserversorgung der Stadt.

Er wurde als erster Turm in

Stahlbetonbauweise erbaut, und

war bei seiner Sprengung eigentlich

als ein technisches Baudenkmal

aufzufassen.

 

 

 Nachdem die Wasserspeicher auf dem Wartenberg in Betrieb genommen wurden, hatte der Wasserturm nur noch Anschauungswert. Wegen Materialknappheit und fehlender Dachdeckerkapazität verfiel die Dachabdichtung des Turmes schnell. Das Dach bröckelte zusehends. Der Wasserturm hatte eine Höhe von 36 m. Die obere Etage hatte

einen Durchmesser von 11,90 m und der 500 m³  fassende Wasserbehälter einen Durchmesser von 10,30 m und eine Höhe von

6,20 m. Wovon die alten Calbenser zu berichten wissen: im unteren Teil befand sich eine beliebte Badeanstalt in Form von Badewannen, die von vielen genutzt wurde, die kein eigenes Bad in ihrer Wohnung hatten.

 

12. Februar 1983: Tschüß schöner Turm

 

 

 

Zurück zu Arnstedt Strasse

 

Sie endet im Friedensplatz mit der einzigen Ampel in Calbe (((o:

 

Der Platz damals 1986 (zur 1.050-Jahr-Feier) und Heute 2010

Weiter in die Magdeburger Strasse

 

... in die Salzer Strasse...
...und in die Barbyer. Links sind schon die Häuser der Neuen Wohnstadt zu sehen.

 

Weiter geht es in der Lessingstrasse mit dem damaligen Hochhaus von Calbe

 Ab 1953 entstand die Neue Wohnstadt Calbe mit 1191 Wohnungen. Die zweite in der DDR nach Eisenhüttenstadt. Dort wo sie heute steht befand sich damals ein Landwirtschaftliches Versuchsfeld.

Im damaligen stalinistischen Zuckerbau, aber wunderschön zur seiner Zeit. Das Grün lässt nicht viele Lücken der neu renovierten Häuser sehen. Beginnend in der Lessingstrasse und weiter durch die Karl-Marx-Strasse

 

 

zurück in der Salzer Strasse geht es jetzt rechts in die Schloßstrasse.

 

 

Kurz abgebogen in Richtung Heger dort wo man seit eh und jeh Baden kann.

Die Wehrbadeanstalt befand sich gegenüber der Fischerei und kurz (ca. 100 m) vor dem Wehr.

Von der ehemaligen neuen Strombadeanstalt existiert noch heute die Treppe. Auf der grossen Rasenfläche im Hintergrund befindet sich heute die Badeanstalt Calbe und der Reitplatz

So badet man heute

In der Neuen Wohnstadt war bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts ein beheiztes 25-Meter-Schwimmbad, das man auch bei kühleren Temperaturen nutzen konnte. Es war nicht überdacht, die Sektion Schwimmen der TSG Calbe hatte dort ihr Domizil. Wie vieles fiel es der Wende zum Opfer. Heute ist dort Brachland.

Zurück zur Schloßstrasse

1936, 1986 und 2010

Ein kleiner Abstechen in die Einkaufsmeile  (der Kö von Calbe :-))))  Die Questrasse. Hier war früher das Zentrum egal was man brauchte man bekam es im "Großen" HO oder in einen anderen Geschäft.                                                  

     

Den Mittelpunkt bilden die "sieben Ecken"      

   

Und 1986 und 2010

    

Früher sah es auch mal so aus. Aber lang, lang ist es her!

  

Zurück in die Schloßstrasse geht es vorbei an der ehemaligen Fischhalle ( ehem. Arbeitsstelle meine Oma Anna ) zum Markt

Mittelpunkt vom Markt ist natürlich das Rathaus von 1876, das das durch einen Brand 1875 vernichtete Rathaus von 1382 ersetzte.

Rechts der Roland oder mal anders von unten (nix mit Schottenrock ;o))  )

 

 

Am Markt schliesst sich die Bernburger Strasse an. Gleich am Anfang hatte die ehemalige Spedition Holzweissig ihren Sitz. Leider ist davon nicht mehr viel übrig.

 

 

Im weiteren Verlauf mündet in die Bernburger Strasse die Neustadt. An der Ecke befindet sich das ehemalige Cafe Hohenzollern sowie im weiteren Verlauf der Neustadt (Strassenname) die alte Stadtmauer.

An der Ecke zur Breite war das Schweinetor. Dort ist auch mein ehemaliger Kindergarten ( Am Schweinemarkt) Der Name sagt alles warum alles diesen Namen damals trug. Ca. 1930 und 2010

Gleich hinter dem Schweinetor, in der Breite war eine Klempnerei

Zurück zur Bernburger

Das Cafe 1910, 1936 mit aufgebauten Stadttor( 1000 Jahr Feier) und 2010

Gegenüber vom Cafe war der Storchenplatz, der wieder aufgebaut werden soll.

Nachtrag 2011.

 Der Storch ist wieder da und am alten Ort.

Weiter an der Saalemauer 1986 und 2010 mit dem Denkmal der gefallenden Calbenser aus dem 1. Weltkrieg.

und von der Gottesgnadener Seite

Blick über die Saalemauer

 

Das Wehr in Richtung Gottesgnaden
Blick in die Fischerei
Weiter in der Bernburger Strasse

 

Ein kurzer BlicK in die...

   Kleine

und

  Grosse Fischerei

und wieder zurück in die Bernburger

 

 

Bevor die Strasse im Lindendreieck einmündet ein kurzer Blick zum Haus, in den meine Eltern über 40 Jahre wohnten und ich den größten Teil meiner Kindheit verbrachte: Bernburger Strasse 72/73         1990 und 2010

 

 

11.gifBaustelle!!! 

 

zurück