Handballerzeit

Eine meiner schönsten Zeiten in meiner Jugend war die beim Handballverein
TSG Calbe/Saale.  Nachdem schon meine Eltern sowie mein Bruder
dabei waren, lag es nahe, es ihnen gleich zu tun.
Von 1967 bis 1984 war ich Mitglied und schied aus, da ich zu meiner Frau Hella nach Weissenfels zog.

Weissenfels war genau wie Calbe eine Handballhochburg der DDR. Beide waren im Männerbereich    

1932 Polizei Vfl Weissenfels                                   

1947/48 BSG Schuhmetro Weissenfels-Mitte
1952/53 BSG Einheit Calbe
1953/54 BSG Stahl Calbe (Einheit)
1953  FDGB Pokalsieger BSG Stahl Calbe

sowie im Frauenbereich

9 mal zwischen 1954 bis 1963 unter BSG sowie SC Fortschritt Weissenfels deutsche Feldhandballmeister sowie zwischen 1955 und 1964  6 mal Hallenhandballmeister der DDR

Die Frauen von Weissenfels stehen heute noch immer an zweiter Stelle der ewigen Bestenliste von Deutschland der Handballmeister (Ouelle: Wikepedia)

                               

 

Das Foto zeigt die Meistermanschaft von 1953/54, als scheinbar während der Spielzeit Calbe von "Einheit" in "Stahl" umbenannt wurde. Anders kann ich mir die unterschiedlichen Namen der Vorder bzw Rückseite nicht erklären.

 

 

In der oberen Reihe, zweiter von links ist Werner Aßmann.

Seit 1947 war Werner Aßmann aktiver Handballspieler. In den Jahren 1952 und 1953 war er mit seinem Verein Einheit/Stahl Calbe Feldhandballmeister der DDR. In den 1950er Jahren hatte er rund 100 Einsätze als Nationalspieler der DDR und war zeitweise Kapitän der Nationalmannschaft. In den Jahren 1949, 1951, 1953, 1955 und 1957 war er mit seiner Mannschaft Studentenweltmeister im Hallenhandball. Eine Verletzung beendete 1963 seine aktive Laufbahn und er wurde Trainer der Handballmannschaft der BSG Motor Eisenach. 1974 wurde er „aus politischen Gründen“ als Trainer entlassen.

Werner Aßmann war Träger der Ehrennadel des Deutschen Handballverbandes in Gold. Ihm zu Ehren trägt die Spielstätte des ThSV Eisenach den Namen Werner-Aßmann-Halle.

Nicht nur Werner Aßmann auch Kornelia Kunisch, Siggi Warm oder Hilmar Mansfeld und viele andere waren Handballidole aus Calbe.

Als das Foto aufgenommen wurde, hatte es scheinbar ein Punktspiel zwischen Calbe und Weissenfels gegeben. Wer hatte gewonnen? Natürlich Calbe (((o:  Untere Reihe ganz rechts ist Herr Schlöcker.

Wie schon gesagt, spielte auch mein Vater Handball. Hier ein Foto von 1952 als er  in der Jugend von Calbe spielte (Großfeldhandball)

und im Trainigslager Sächsische Schweiz

Nach seiner aktiven Laufbahn war er Jahrzehnte als Trainer und Schiedsrichter für die TSG Calbe tätig. Ebendso war er Torwart der Betriebssportmannschaft von Wolldecken/Ziegelei bei den Stadtmeisterschaften im Handball von Calbe

Während eines Spiels in Ranis entstand dieses Foto

Nun zu meiner Handballerzeit

Wie gesagt, habe ich seit 1967 aktiv bei der TSG Calbe gespielt. Trotz vieler Entbehrungen möchte ich die Zeit nie missen. Zweimal in der Woche Training und in der Saison jeden Sonntag (Samstag war ja Schule in der DDR) Spiele. Es war keine Seltenheit, daß wir Tagesreisen machten. Meist nach Stendal oder Oebisfelde, hieß es 6 Uhr Abfahrt und nach 12 Stunden erst zurück. Da Oebisfelde im Grenzgebiet lag, kam die obligatorische Grenzkontrolle dazu. Meist fuhren mehrere Manschaften im Bus, auch Mädchen, und so war immer Stimmung. Wir haben gesungen wie die Weltmeister, ob ...auf der Festung Königsstein... oder ...wenn im Tal die Bratkartoffeln blühn...bis zu ...blau und weiß sind unsere Farben... . In Magdeburg Buckau wurde auf Betonfußboden gespielt und bei Spielen gegen  TuS Magdeburg gab es eine Sportlerklause wo der Ententeich (Bier mit Faßbrause) köstlich geschmeckt hatte.  Aber am schönsten war es immer in unserer Sporthalle. Unsere Kantine war einmalig. Ob bei Fam. Filz oder Fam. Lehmann . Viele Mannschaften sind gerne nach Calbe gekommen auch wenn sie meist verloren haben, konnten sie wenigsten etwas Essen und Trinken. Wenn die Kantine voll war, durften wir auch mal im Vereinszimmer Platz nehmen. Zwischen den Pokalen, Wimpeln, Urkunden und Fotos war es jedesmal eine Zeitreise in die Geschichte. Was habe ich mir die Nase an den Vitrinen platt gedrückt. Unsere Turnschuhe hiessen u.a. Illmia (30.- Mark) oder Botas (35.-Mark) aus Tschechien, da gab es einen Turnbeutel dazu. Wer es sich leisten konnte, trug Addidas für 80.- Mark. Ich hatte auf dem Foto unten Zeha Turnschuhe an, welche mein Bruder, der beim Club Dynamo Berlin spielte, "besorgte". Er verzichtete auf ein paar Trainingsschuhe um mir ein tolles Weihnachtsgeschenk zu machen. Zeha gab es nicht zu kaufen es war nur Spitzensportlern der DDR vorbehalten.

Leider muß ich mich auf 2 Fotos meiner aktiven Spielzeit begnügen. Es wurde einfach nicht fotografiert. Zum einen hatte keiner daran gedacht, zum anderen war es sehr teuer.

Das erste Foto ist von 1976. Es zeigt mich in der 2 B-Jugend wo ich durch Zoff mit meinen Trainer für ein Jahr spielte. Aufgenommen wärend der Kreisspartaktiade im Kleinfeldhandball.

Mein größter Erfolg war der Sieg bei der Bezirksspartakiade von Magdeburg in der Kreisauswahl von Schönebeck.  Herr Schlöcker, ein Urgestein und Mitglied der Meistermanschaft von damals lud uns zu einen "kleinen" Umtrunk in sein Gartenlokal ein. In diesen Lokal feierten wir auch die Hochzeit von Kornelia Kunisch (ehem. Elbe). Mit dabei war die Magdeburger Frauenoberligamannschaft.
Kann mich erinnern, daß sie alle sehr steif da saßen. Konny war aus Calbe und ging zum SC Magdeburg. Später war sie DDR-Auswahlspielerin.



Es wurde 1979 in der alten "Festung Zuckerfabrik" aufgenommen.
A-Jugend und ich mit Zeha Turnschuhen. Stolz wie Oskar! (Danke Moppi)

Meine TrainerInnen waren:
   Gerda Filz
   Heinz Lehmenn
   Helmut Richter (Mein Vater)
   Heiko Bastian
   Helmut Kunert

sowie mein unvergessener Spielertrainer bei den III Männern:
   Hallo Männe Zenker!!