Jugend und Armeezeit

 
Oft haben wir aus einer Laune heraus einen Entschuß gefaßt, am nächsten Tag etwas zu unternehmen. Einmal war sogar eine Kamera dabei.
FKK in Gerwisch
Mit Wartburg 311 (übrigens in Rosa) Trabant 500 (nicht auf Fotos) und einer ETZ 250 ging die spontane Idee los.
 

Getroffen hatten wir uns alle am See, Da ging echt die Post ab. Da es uns so gut gefallen hatte fuhren wir am nächsten Wochenende wieder hin. Das Wetter hatte ja auch mitgespielt

Foto unten:

Tja, diesen Typen in der tollen Badehose kennt ihr ja. Gelle?

Foto oben:

Kennt ihr das noch?

Reiterkampf!

Wir brauchten damals keine Muckibude. Nur die Weichteile die einen manchmal in den Nacken hingen......

Foto oben:

Unser Kühlschrank! Netz mit Bierflaschen in ca 3 m Tiefe wurden von einer Boje gehalten. Einer mußte immer für Nachschub sorgen. Ab einem gewissen Alkoholpegel wurden die "Aktivitäten" eingestellt und das Bier am Strand deponiert

Gruppenfoto beim Grillen

Und dann war Schluss mit lustig!

Ab dem 7. Mai 1980 hieß meine Adresse NVA. Es ging in das Land der 3 Meere: Sandmeer, Waldmeer nichts mehr ............EGGESIN

   

 

An der Unteroffiziersschule III  "Max Matern" in Eggesin-Karpin erlernte ich das Einmaleins des Funkens. Ausgebildet an der Funkstation Mittlerer Reichweite              R 1125F auf UAZ 469.

Am 25.10.1980 wurde ich als Unteroffizier in die Truppe versetzt. Nach Karow in Mecklenburg-Vorpommern damals Bezirk Schwerin. Und wieder 3 Lügen! Mein Nachbarort war Goldberg. Die Stadt der 3 Lügen! Kein Gold, kein Berg und keine Stadt! Na, jedenfalls wurde ich in die 8. Motschützendivision versetzt. Genauer in das Transportbataillion 8 als Funkmeister im Stab.

Der Spind eines Uffz. von links oben nach unten: Unterwäsche/Pullover.

Wertfach

Essensfach

Bücher etc.

Waschzeug

Sportzeug

Schuhe

Oben: Teil I und II Stahlhelm und Gas(Schutzmaske)

Käppis, Schirmmütze und Bärenv....

Aufgehängt: Ausgangsuniform, Winterdienstuniform und Sommerdienstuniform (Einstrich Keinstrich) darunter Stiefel

Foto oben: TATRA 148 Sattelzug im Gelände.

Foto unten: Tanker gab es niemals als Sattelzüge, nur als Hängerzüge.

Am 28.04.1983 war endlich Schuss! Ich wurde in die Reserve versetzt!

Links: Mein letzter Urlaubsschein

Rechts: Mein EK-Tuch. Ich bin stolz es noch zu besitzen . Es hatte jeder Soldat bekommen der aus dem aktiven Wehrdienst entlassen wurde. Man hatte Unterschriften / Adressen gesammelt die heute natürlich nicht mehr aktuell sind. Mit dabei (schwer zu erkennen, Entlassungsmedallie in Silber und Quallispange Stufe III Tastfunker

Das letzte Wort:

1990 wurde die NVA aufgelöst und Standorte, Einrichtungen und Ausrüstung an die Bundeswehr übergeben. Die meisten Standorte wurden geschlossen und die Ausrüstung an andere Staaten verkauft

Von den meisten Unbeteiligten kaum beachtet:

Generell gilt die in der deutschen Armee  NVA geleistete Dienstzeit als gedient in "fremden Heeren" Den ehemaligen Angehörigen der NVA ist es verboten in der BRD ihren letzten Dienstgrad als Anhang a.D zu führen.

Also war ich Söldner! Auch cool! - oder???

Nach über 30 Jahren war ich wieder an dem Ort, dem ich fast 3 Jahre meinens Lebens opferte.

30 Jahre später....

Meine euphorischen Illusionen, meinen ehemaligen Standort  nach 30 Jahren wiedersehen und auf den Spuren der Vergangenheit wandern zu können, zerschlugen sich schnell. Aber fangen wir am Anfang an. Laut einem Bericht kam es 2006 zu einer Versteigerung meiner ehemaligen Kaserne, die von der BW weiter benutzt wurde, mit der Option, dass einiges vermietet ist. Aber wie immer alles nur Schall und Rauch.

Da ich von Krakow am See gekommen war, machte ich zuerst Station an meinem ehemaligen WK-Raum.(Sammelpunkt bei Alarm)  Habe ihn sofort gefunden aber... Klar da ist nichts mehr. Das einzig noch existierende waren die Reste unserer Telefonmasten, die zu jeder Kompanie geführt hatten. Vom kleinen Bunker habe ich nichts mehr gefunden.

 

Was? Nossentiner...Heide... Boh eh... Früher hieß das Ding S-P-E-R-R-G-E-B-I-E-T 

Beim Anblick des Bahnhofs in Karow blutete mir das Herz!

Einst Knotenpunkt zwischen ankommenden Zügen aus 4 Richtungen sowie beim Unsteigen ist es ein armseliger Haltepunkt geworden. Der Bahnhof hatte Fahrkartenschalter und eine MITROPA. Die Frau des Stabschefs unserer Kaserne hatte dort als Leiterin gearbeitet und man bekam immer eine leckere Mahlzeit.

 

 

Der Konsum ist scheinbar noch nicht all zu lange aufgegeben.

Ja und dann war ich an jenem Ort, dem ich 2 1/2 meiner Jugend opferte. Damals Transportbattalion 8 heute... Natürlich gab es keinen Einlass und somit konnte ich auch nicht rein. Schade, ich hatte mich so darauf gefreut. Heute heißt oder besser gesagt hieß sie Dammerow Kaserne. Das Einzige vom ehemaligen DDR-Objekt, was die letzten 30 Jahren überlebt hat, ist das Trafohäuschen für die HSA.

 

Heute befindet sich am Anfang der Kaserne eine Draisinenstation. Wer möchte kann sich hier körperlich betätigen.

Fundstück: Fahrradständer aus Vorwendezeiten.

 

Vielleicht komme ich mal wieder. Aber nur vielleicht...